Halligallidrecksauherbsttour 2005
(Hamburg, Berlin, Berlin, Weinheim, Leipzig)

  
  
Mal wieder ist der Weihnachtsbraten im Backofen es ist endlich Zeit für einen speziellen Tourbericht. Damit ich nicht zu viel tippen muß und um sich wiederholende Floskeln zu vermeiden, hab ich 2 Gastschreiber gewinnen können. Einmal den Michael aus Rödermark, der seine Eindrücke eines unserer Berlin Konzerte schildert und weiterhin meine geliebte Anne, die es sich nicht nehmen ließ, die turbulenten Ereignisse in Leipzig zu schildern.
Noch nie hatten wir ein so geballtes Konzertprogramm. 5 Konzerte in 7 Wochen sind für uns schon allerhand. Klar, andere Bands machen das auf der linken Arschbacke in weniger als einer Woche, aber sie sehen danach auch wie selbige aus. Für uns keine Option. Wir bleiben bei unseren dünn gestreuten, aber dafür aufregenden Konzerte.
Da wir ja mittlerweile etwas auseinander wohnen (Paule,Wastel und Peter in Mainz, Ole in Bremen und meiner einer in Mannheim) kam während der Tour auch eine ansehnliche Zahl von gut 15000 km per Auto, 1200 km per Zug und 1200 Flugkilometer zusammen. Den Zeppelinflug hab ich mal weggelassen und auch die 500m mit der Rheinfähre Altrip sei nur am Rande erwähnt.
Diesmal gab es auch keine prominenten Toten wie bei den letzten Konzerten , dafür aber ein astronomisches Großereignis, welches mich sogar auf die Leserbriefseite der Fachzeitschrift "Sterne und Weltraum" brachte.
  

Los ging es am 22. Oktober in der Hamburger Markthalle:

  


Unser Bremer Gitarrist Ole weist hier auf seine ureigene Art darauf hin,
wie sehr er Hamburg liebt (Die Farbe des Strahls kommt vom Astra Bier
und nicht durch die Bildbearbeitung!!!)

Mal wieder hatte Timo von Beer& Music zum Tanz geladen und wir sind seinem Ruf gefolgt. Dieses mal freuten wir uns besonders auf ein wiedersehen mit den Herren von den Lokalmatadoren, dessen Wege wir zuletzt vor ( boaahh ich glaub es nicht, ich habe gerade im Konzertarchiv nachgeschaut) 11 Jahren gekreuzt hatten.
Schon am Eingang zur Markthalle war Halligalli. Wir kamen gegen 20 Uhr
an uns das Festival war schon seit gut 3 Stunden am laufen, als wir Zeuge wurden wie die ersten Alkoholleichen auf Sackkarren aus dem Laden
grschoben wurden. Beeindruckend war auch,daß es in Hamburg anscheinend üblich ist zuerst eine Flasche Bier auf den Boden zu werfen und erst die zweite zu trinken. In einem Umkreis von 500 Metern um die Markthalle war auf jeden Fall alles mit Glas und Bier übersät. In der mit gut 1000 Leuten gut gefüllten Halle spielten an diesem Abend "Small Town Riot", "Troopers",

Paule und Wastel in einer Hamburger Kneipe beim dummes Zeug labern

Lokalmatadore
"Volxsturm", "Loikaemie", "Mark Foggo", "Lokalmatadore" und wir. Nach freundlicher Begrüßung mit den Lokalmatadoren im Backstage und ein paar Ausführungen über Pfalzwein und die besten Winzer um Bad Dürkheim rum mit Bubba und Rommel prostete ich noch kurz Foggos ihrem Mark zu und zogen dann zum nahen Hauptbahnhof um Ole abzuholen. Danach suchten und fanden wir eine Kneipe mit Speisekarte, tranken und aßen ein wenig laberten viel dummes Zeug und tranken und laberten noch mehr dummes Zeug. Gegen 22.30
  
Uhr dotzten wir zur Halle zurück, um noch ein wenig den Bands zu lauschen. Bei Loikaemie muß es wohl auf der Bühne etwas gerappelt haben und ein paar verkloppte Fressen hat man im Publikum auch gesehen, das war aber denke ich dem erhöhten Alkohol Konsum geschuldet. Lokalmatadore hatten den Laden fest im Griff und wir hatten danach die undankbare Aufgabe um 00.30 den Rausschmeißer zu
Peter und der Mob
geben. Die erste 3/4 Stunde war es ein sehr guter Gig, als ich dann allerdings anfing, mich über den HSV und Sankt Pauli lustig zu machen, hat sich die Halle merklich geleert und wir hatten eines unserer wenigen Konzerte bei denen keiner 'ne Zugabe verlangte. Verstehen halt nicht alle Spaß, Hauptsache wir hatten unseren.
Nach der Show zogen wir uns ins Hotel zurück und feierten noch ein wenig auf unserer Etage. Anne und ich blieben noch einen Tag in Hamburg und verspeisten reichhaltige Fischgerichte.


SpringtOifel nach dem Hamburggig (vlnr.):Ole, Peter, Olaf, Wastel, Paule

Die nächsten 2 Konzerte führten uns am 3.-und 4.November nach Berlin:


Kindheitstrauma
Erstmals in unserer Bandgeschichte hatten wir ein Doppelkonzert in einem Laden an 2 aufeinanderfolgenden Abenden. Den ersten Abend beschreibe ich etwas knapper, da der Michael aus Rödermark (extra von dort eingeflogen) für den Samstag einen Bericht beigefügt hat) Ort des Verbrechens war die "Alte Feuerwache" in Berlin- Schöneweide und ich mußte dieses mal ätzender weise alleine von Mannheim aus fahren, da Anne an diesem Wochenende arbeiten mußte. Die anderen Herren machten sich wie üblich halbwegs zeitgleich von Mainz und Bremen auf den Weg.
Dank meines Navigationssystems in meinem Auto, das mich fataler weise durch die komplette Berliner Innenstadt lotste, kam ich etwas entnervt gegen 18 Uhr in Berlin an. Den anderen ging es nicht besser, aber nach dem Soundcheck und den ersten 3 Bier war die Last des Tages wie weggeblasen. Nach dem Aufbauen unseres Plattenstands, zogen wir uns erstmal ins um die Ecke liegende, sehr schöne Hotel zurück (Ich hatte sogar ein Zimmer mit Blick auf die Spree) und machten es uns auf den hervorragenden Relaxsesseln gemütlich. Zu verabredetem Zeitpunkt ging es aber wieder zurück in die Feuerwache.
Unterstützung erhielten wir an beiden Abenden von der Band "Kindheitstrauma" und den "Gumbles" welche an diesem Abend ihre neue CD mit an Bord hatten.
Als wir zurück kamen, konnten wir gerade noch die letzten Takte von "Kindheitstrauma" hören und bei den "Gumbles" konnten wir auch noch ein wenig mitwippen und nebenbei noch viele alte Bekannte begrüßen. Nach den Gumbles zockten wir unsere 2 Stunden und feierten mit dem feierfreudig Anwesenden einen fetten Konzertabend.
Gumbles

Gumbles
Nach 2 Stunden war unser Set vorbei und wir tranken noch bis in die Puppen, wankten danach in unsere Hotelzimmer und pennten unseren Rausch aus.
Am nächsten Tag stand ein kleiner Trip in die Stadt an, der recht Ziel- und planlos verlief und in einer Kneipe Namens "Schusterjunge" endete, in dem sich alte Rotarmisten Hackbraten, Buletten (wobei ich keinen Unterschied feststellen konnten) zu Gemüte führten. Eine Führung, durch die Berliner Bunkerunterwelt welche uns Britta freundlicherweise anbot, mußten wir aus Zeitgründen leider aufs nächste mal verschieben.
Um 19 Uhr waren wir wieder im Hotel zurück. Ich setzte mich recht unmotiviert auf meinen mittlerweile lieb gewordenen Relaxsessel, knipste die Kiste an und kuckte das erste mal seit mindestens 15 Jahren länger als eine Stunde "Wetten das". Hauptgrund war das die Sendung dieses mal aus Mannheim kam und die Außenwette am Wasserturm, keine 400 m von Anne und meiner Wohnung stattfand. Wenn ich jetzt hier beim Tippen aus dem Fenster schaue, hab ich sogar einen direkten Blick darauf. Anne, welche ich so gerne bei mir gehabt hätte, erzählte mir Tags drauf das sie die Sendung auch geschaut hat und die 200 Gitarristen Live von unserem Fenster aus gehört hat.
Um 21 Uhr trafen wir Toifel uns wie verabredet auf dem Hotelflur, motivierten uns gegenseitig und gingen los zur Halle. Was dort dann geschah weis nun Michael zu berichten:

Beim anhören der Doppel-Live-CD wünschte stets die Springtoifel selbst einmal Live in Berlin zu erleben. So wollte ich mir den Auftritt im November 2005 nicht entgehen lassen, obwohl bereits Ende des Monats ein weiterer Auftritt in Weinheim terminiert ist. Von einer Freundin hatte ich etwas über 99 Euro Flüge mit der Lufthansa von Frankfurt nach Berlin gehört. Da muß man sich allerdings zeitig drum kümmern. Obwohl frühzeitig geplant, kam ich dann mit der Buchung fast doch noch zu spät in die Gänge. Einen Tag zu lange gewartet und die Flüge für den Freitag waren komplett weg. Konnte gerade noch für den Samstag- und Sonntagmittag Flüge zum Sonderpreis ergattern. Die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit gestaltete sich schwieriger als erwartet. In ganz Schöneweide war lediglich ein Hotel zu finden und das war dann sogar ausgebucht, obwohl ein Riesenkomplex. Über eine Zimmervermittlung fand ich dann doch noch etwas in der Warschauer Straße. Das bedeutete dann halt 4 Stationen mit der S-Bahn. Schmeckte mir zwar nicht ganz, aber letztendlich war es dann doch gut so wie es gekommen war. Doch mehr dazu später. Die Vorzeichen in der Woche vor dem Konzert waren leider weniger gut.

Paule lacht gerne mal bei Oles Gitarrensolos

Ole nicht!
Ausgerechnet da war ich nach langer Zeit wieder mal am kränkeln. Am Donnertag Abend plagte mich eine fiebrige Erkältung. Meine Frau hat sich in den letzten Jahren zu einer kleinen Hexenmeisterin entwickelt. Mit ihren Kügelchen und Tropfen und Tees hat sie mich tatsächlich wieder hin gekriegt. Freitag bin ich testweise arbeiten gegangen und gegen Abend fühlte ich mich immer besser.
Nach Feierabend hatte ich richtig Hunger. Das hielt ich für ein gutes Zeichen. Meine Frau hielt dies für die Möglichkeit den neuen Pizzalieferservice auszuprobieren. Manchmal hat sie echt gute Ideen. Frau, Sohnemann und mir, mundete es vortrefflich. Nach dem gesegneten Appetit hielt ich mich richtig fit für Berlin. Die Anreise nach Berlin war problemlos. Das Flugzeug nicht übermäßig voll,
SpringtOifel in Berlin-Schöneweide

Es ist nicht immer einfach sein Mikro zurück zu bekommen
das gefiel mir. Irgendwie war es gleich bei der Ankunft ein gutes Gefühl wieder einmal in Berlin zu sein, obwohl das Wetter nicht so schön war wie zuvor in Frankfurt. Ein paar Stunden später war dann auch die Berliner Luft von Sonnenstrahlen durchflutet. Erst einmal ins Hotel, doch dort konnte ich leider noch nicht das Zimmer beziehen.
Habe an der Rezeption meinen Rucksack abgeben und bin zunächst nach Schöneweide um zu sehen wo sich die Feuerwache befindet. Irgendwie scheint es, laut Internet, noch eine zweite Feuerwache zu geben und so wollte ich zunächst klarstellen wo sich die richtige Feuerwache befindet. Nachdem das geklärt war, habe ich nach einer Kneipe Ausschau gehalten in der ich Fußball gucken kann. Am S-Bahnhof in Schöneweide waren allerdings nur ein paar Dönerbuden zu finden die mit einem Premiereschild gekennzeichnet waren. Also zunächst wieder zurück in die Warschauer Straße und ins Hotel um mein Zimmer zu begutachten. Nachdem ich mit allem vertraut war, bin ich erneut losgezogen um nach einer Kneipe mit Fußballübertragung Ausschau zu halten. Zum Glück fand ich eine Lokalität gleich nach ein paar Metern. Es war sogar noch ein Tisch frei mit freiem Blick auf den Fernseher. Sogleich kam gleich eine Bedienung an, eine nette Berliner Dame und schon hatte ich mein Bier. Ach ja, die Welt kann so schön sein.
Peter und Paule "rocken" Berlin

Nette junge Menschen treffen sich hier
Die Eckkneipe war echt der Hammer, ein 03er kostete lediglich 1,30 Euro, draußen konnte man sich Würstchen für 1,50 Euro holen und die waren sehr, sehr gut. Zwecks einer Grundlage holte ich mir eine Wurst. Mit Bier wurde ich ebenfalls gut versorgt, sobald das Glas leer war, gab es gleich wieder ein volles. Um nicht schon mit vollem Kopf in der Feuerwache zu erscheinen, orderte ich zwischendurch immer mal einen Kaffee. Der war genau so wie ich ihn gerne trinke. War letztendlich also doch gut in der Warschauer Straße zu landen. Nach den Kicks bin ich zurück ins Hotel um mich für den Abend einzukleiden. Zwischendurch ein wenig die Sonya Kraus geguckt und was "ihre" Gäste so von sich geben. Eine schöne Einstimmung auf das weitere Geschehen. Der Eingang der Feuerwache war ja schwer bewacht. Irgendwie schaffte ich es den Wächterinnen und Wächtern mit einem Spruch ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Nachdem der Sicherungsgürtel passiert war, wurde ich schon von drei Herren erwartet. "Da ist er ja, unser Rödermärker!" Noch ein paar Scherze auf meine Kosten, so sind sie halt, die Berliner, und ab ging es in den Saal.Irgendwo war auf der Homepage von 400 Leuten die Rede, daran mußte ich gleich beim Betreten
denken.Ich fragte mich wo sie die alle hinpacken wollen. Erstmal den Weg zum Bierstand ausgekundschaftet und die weiteren Gegebenheiten. An einen Pfosten fiel mir ein Zettel ins Auge über den geplanten Ablauf des Abends. Es sah nach einem langen Abend aus. Ich suchte mir eine Stelle an der ich alles gut überblicken konnte und die Gestalten in Augenschein nehmen die so den Raum betreten. Waren

Unser größter Fan?
überraschend viele vom weiblichen Geschlecht dabei. Eine Dame fiel mir besonders auf. Irrsinnig hübsch, kurze, schwarze Haare, eine klasse Frisur, eine Hose, die ihre langen Beine genau betonte. Habe in diesen Tagen den Roman "Katzenmenschen" gelesen. Das Mädchen sah genau so aus wie ich mir die Irena aus dem Roman vorstelle. Wäre ich Filmproduzent und suchte jemand für die Rolle der Irena, an diesem Abend hätte ich sie gefunden. Es ging zeitig los mit der ersten Band, Kindheitstrauma.Ist nicht einfach den Anfang zu machen, gerade zu einem Zeitpunkt wo sich der Saal noch füllt. Aber die Jungs haben ihre Sache ganz gut gemacht. Nur der Sänger kam mir etwas schüchtern vor. So war ich ein wenig überrascht als mir der Gitarrist später beim pinkeln berichtete, daß es die Band bereits seit 5 Jahren gibt. Wie man ein Publikum für sich einnimmt zeigte wenig später der Sänger der Gumbles. Der Bursche hatte das Volk gut im Griff. Insgesamt gefiel mit der Auftritt der Gumbles sehr gut. Die Burschen schienen recht viele Anhänger mitgebracht zu haben. Jedenfalls tobten vorne einige mit entsprechenden T-Shirts herum.
Roter Knorze vom Singen. Olaf
Insgesamt kamen die Gumbles recht gut an. Jedenfalls stieg die Stimmung beträchtlich. Den Zeitpunkt weiß ich nicht mehr genau, als ich mit einem Bier vom Tresen zurück kam, stand da plötzlich Ole. Ich fragte nach Olaf und so kamen wir ins Gespräch. Ein junger Mann mit einem Mainz05 Trikot gesellte sich noch zu uns und so hielten wir einen lockeren Plausch.
4 Herren singen
Muss noch vor dem Auftritt der Gumbles gewesen sein, denn als die Jungs loslegten, war es etwas schwierig die Unterhaltung weiter zu führen. Weil ich nicht wusste, ob es mit Berlin klappt, hatte ich dieses Mal keine Getränke dabei. Vor dem Abflug fand ich eine Ausgabe von "USA Today" mit einem Artikel über Johnny Cash. Eine Ausgabe nahm ich für die Springtoifel mit, worüber sich Ole sehr freute. Er hat das Exemplar gleich eingesackt. Anschließend fachsimpelten wir ein wenig über den guten, alten Johnny. Jedenfalls soweit mir das möglich ist. Bin schließlich kein richtiger Johnny Cash Experte. Habe mir aber kürzlich erst eine CD von ihm zugelegt und die ist echt der Hammer. Werde mich künftig wohl noch mehr mit ihm befassen. Nach einem Weilchen stieß Olaf zu uns. Begrüßung und ein kurzer Plausch, so gut es halt vor einem Auftritt geht. Während sich die Springtoifel auf ihren Auftritt vorbereiteten, suchte ich eine Ablage für meine Jacke. Langsam wurde es richtig warm. Links neben der Bühne fand ich einen schönen Platz und im vorderen Bereich der Bühne eine Stelle wo ich mich während des Konzertes aufhalten konnte. Bin halt etwas kleiner als der Durchschnitt. Wenn die Jungs dann mit ihren Armen rudern sind sie auf meiner Nasenhöhe. Das ist ein merkwürdiges Gefühl. Während des Gigs der Gumbles gab es bereits eine Schlägerei zwischen einem Punk und einem Skin. Es waren also nicht alle Anwesenden locker drauf. Da war der Pfosten ganz praktisch, der den Rücken frei hielt. Aber zum Glück hatten sich die Gemüter wieder beruhigt. Jedenfalls ist mir beim Springtoifelkonzert kein weiteres unschönes Vorkommnis aufgefallen.
Der Tatort

Ole und Olaf auf den Knien

Ich weiß nicht wann genau, ich trage keine Uhr, jedenfalls ging es endlich los mit der Halligalli Drecksau Party. Und wie es losging. Im Vorfeld fragte ich mich welche Lieder ich zu hören bekomme. Freitag- und Samstagprogramm sollten sich ja gänzlich unterscheiden. Die Fünf legten los wie die Feuerwehr. Während die Stimmung zuvor bereits sehr gut war, jetzt waren ziemlich alle Leute außer Rand und Band. Einen Kracher nach dem anderen wurde gespielt. Es dauerte eine Weile bis es nach all den schnellen Stücken zu Beginn ein wenig ruhiger wurde. Aber was heißt schon ruhig, bei Sex & Ska ist alles in Bewegung, wenn auch vielleicht nicht ganz so heftig wie z.B. bei "Mainz geht unter." Insgesamt war es wieder einmal ein schöner Mix aus alten und neuen Stücken. Besonders gefreut habe ich mich über: "Geist aus der Flasche" "Tarantula Beat" "Schränker" "Gestern Abend" Nicht zu verachten auch die Bierdusche beim Bierdosentwist. Den Hauptteil hatte allerdings ein Skinheadgirl vor mir abgekriegt. Auf meine alten Tage also erstmals eine Bierdusche zusammen mit einem Mädchen. War sehr nett. Bei "Pagonowo" mußte ich an unser Tageskind denken. Die Kleine ist sehr schreckhaft, keine Ahnung warum genau. Nach dem Umzug in die neue Wohnung erzählte sie mir eines Tages, daß sie in ihrem neuen Schlafzimmer Angst habe weil dort im Kleiderschrank ein Räuber sei. Wie sie darauf kommt, das hat sich mir nie erschlossen, jedenfalls habe ich ihr damals gesagt, daß sie keine Angst mehr zu haben brauche. Wenn dort wirklich ein Räuber sei, da holen wir den langen Leutnant Nagel und der schnappt sich dann den bösen Räubersburschen.
Und dann spielte ich ihr "Pagonowo" vor. Seit diesem Tag hat Elena mir nie wieder von Ängsten in ihrem Schlafzimmer berichtet. An diese Geschichte mußte ich beim Konzert wieder denken. Herzlichen Dank auch für die Begrüßung vor der gesamten Meute als Ebsch-Boy. Dazu ein Lied der Ramones. Welche Ehre! In der Zugabe habe ich mich besonders über "Ich wünsch' dir was!" gefreut. Hatte da vor einigen Wochen ein Erlebnis mit einer jungen Dame aus Wiesbaden. Den Gesichtern der anwesenden Herren nach zu urteilen müssen sie ähnliche Erlebnisse gehabt haben. Jedenfalls hatte ich den Eindruck der Text spricht den meisten Anwesenden so richtig aus dem Herzen. Sollte ein angehender Psychologe ein Thema für eine Diplomarbeit benötigen, so schlage ich eine "Ich wünsch' dir was - Studie" vor. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß mir der Sound sehr gut gefallen hat. Ein Lob an die Mixer. Auch die Lautstärke hat gut gepaßt. Nicht zu leise, aber auch nicht so laut, daß am Tag darauf der Schädel brummt und die Ohren sausen.
Ein toller geselliger Abend!

SpringtOifel, nach dem Samstagskonzert in Berlin mit einem neuen Freund aus Frankreich
Soweit die Erlebnisse von Michael. Der Weihnachtsbraten ist fertig, ich muss noch ein paar Geschenke einpacken. Weiter geht es in den nächsten Tagen, hier an dieser Stelle mit dem Rest der Tour.
2 Wochen Pause gönnten wir uns, dann ging es am 26. November in fast nachbarschaftliche Gefilde nach Weinheim:

Schön wenn man von zu Hause nicht mal 'ne viertel Stunde benötigt um zum Konzertort zu kommen. Anne und ich hatten dieses Glück. Weinheim stand auf dem Kalender und auch die Jungs aus Mainz hatten es mit einer Stunde Fahrt recht gediegen getroffen. Dieses mal hatten wir unsere alten Bekannten D.N.I. aus Ravensburg eingeladen.
Gegen 18 Uhr ging es zum Soundcheck und um 22.30 sollten wir auf die Bühne. Zeit genug für uns noch mal auf einen fetten Batzen im Weinheimer Brauhaus vorbeizuschauen. So war zumindest unser Plan.


Paule richtet die Aufnahmeanlage ein

SpringtOifel in der Hölle von Weinheim
Der wurde aber dadurch durchkreuzt, daß selbige Idee an diesem Abend noch etliche andere hatten. Also fanden wir uns kurze Zeit später bei einem Italiener wieder, wo es aber auch ganz ordentlich was gab. Die Zeit drängte dann, weil wir uns noch D.N.I. anschauen wollten. Als wir wieder im Cafe Central ankamen, war deren Show aber überraschenderweise schon seit einer 3/4 Stunde gelaufen und die Leute standen dumm rum und warteten auf uns. Peinlich, peinlich.
Also rauf auf die Bühne und Weinheim "gerockt" (das Wort des Jahres). Das Central ist ein kleiner netter Laden, der es übrigens dieses Jahr unter die 5 besten Liveclubs in Baden Würtenberg geschafft hat. Die Stimmung im gut gefüllten Haus war klasse und wie so oft war nach 2,5 Stunden schluss. Es folgte das übliche Gelage und um 4 Uhr fand ich mich im Taxi nach Mannheim wieder. In unserer kuscheligen Wohnung gab es in der Küche noch einen Absacker und um halb sechs bin ich ins Bett gekracht. Schöner Abend nur wirklich ärgerlich das wir D.N.I. total verpasst haben.
Der krönende Abschluss der Tour fand in Leipzig am 3.Dezember statt. Anne hat hier alles schriftlich festgehalten:

Das tourgeplagte Verkaufsteam (Anne & Kalle)
Wie jedes Jahr, stand auch diesen Dezember ein Konzert in Leipzig auf dem Programm. Wie jedes Jahr kamen wir dem freundlichen Ruf aus dem Connie Island gerne nach, und wie jedes Jahr hatte ich einen leichten Horror vor der recht langen Fahrt (Stichwort "Glatteis, Schnee und Monster-Stau"). Wie sich später jedoch herausstellte, war meine Sorge bezüglich der
Reisestrecke (bzw. deren begleitende Umstände) völlig unnötig gewesen. Trotzdem begann der Samstag gleich mit einem altbekannten und tausendfach verfluchten, traumatischen Erlebnis. Für Olaf und meine Wenigkeit, als bisher ungekrönte Meister im Extremliegen, ist nämlich das morgendliche Klingeln des Weckers das
Man sieht Ole immer an wenn er mit dem Essen zufrieden ist (Dabei war die Wurst hier nicht frittiert!!!)

Da freut sich der Ästhet
überhaupt ALLER- SCHLIMMSTE. Es ist immer wieder ein Akt der absoluten Selbstlosigkeit, dass wir uns an arbeitsfreien Wochenenden diesen Horror "freiwillig" antun (immerhin war es erst 11 Uhr - also für uns mitten in der Nacht..). Nach ausgiebigem Wehklagen und dem Genuß großer Mengen starken Kaffees ging´s dann aber doch los. Unsere entspannte Reise
wurde tatsächlich nur von einem kulinarischen Super-Gau überschattet, der uns knapp hinter Erfurt ereilte. Im Bewusstsein, dass man an Autobahnraststätten nur Schweinefraß und erhitzte Abfälle gereicht bekommt (es ist ein Elend...), beschränken wir uns sowieso immer auf Currywurst - in dem irrsinnigen Glauben, dass selbst miese Küchen damit nicht
Broilers und der Mob

Mob ohne Broilers
überfordert sind. Da haben wir uns aber schwer getäuscht... Haben die doch tatsächlich unsere Bratwürste in der Friteuse gebacken ?!? Konfrontiert mit diesem Anblick, wusste ich wirklich nicht, ob ich jetzt weinen oder besser gleich kotzen soll. Wir werden uns wohl für die nächsten langen Fahrten einen mobilen Party- Grill für´s Auto anschaffen müssen. Nichtsdestotrotz
waren wir die ersten Toifel-Vertreter am Veranstaltungsort. Allerdings war dies nicht besonders verwunderlich, denn Wastl musste aus beruflichen Gründen den Zug nehmen, Peter kam aus beruflichen Gründen mit dem Flugzeug (wir wissen jetzt, dass zwischen dem Start in Frankfurt und der Landung in Leipzig die Zeit gerade eben so reicht, um einen Tomaten- saft - pfui! -
Ole und Paule

Wastel
zu trinken) und Paul wollte wohl aus Übermut und Langeweile eine neue, vermeintlich bessere Route fahren (hat ja auch super funktioniert - kicher...). Im Connie Island wurden wir freundlichst begrüßt und ich war zunächst außerordentlich verblüfft, die mutmaßliche ZZ-Top-Revival-Band anzutreffen. Überall liefen skurrile Bärtige durch die Gegend und so schnell konnte ich nicht reagieren, wurde ich wehrloses Opfer einer unerwarteten Kuss-Attacke von Dino. Es stellte sich schnell heraus, dass die schrägen Herren Mitglieder der "Murder Junkies" waren. Von wüsten Phänotypen sollte man sich jedoch nie abschrecken lassen, denn die pelzigen Jungs waren ausgesprochen nett und empfingen uns sehr herzlich. Der Rest der Toifel trudelte dann allmählich ein, und wir begannen den Stand aufzubauen. Diesmal besonders luxuriös mit Sitzgelegenheit (WOW!) und zudem wurde mir umgehend ein "Pfälzer Damen-Gedeck" beschert - also Jägermeister und Rotwein. Was soll ich sagen... es war wie im Paradies ! Außerdem war endlich mal wieder Dagmar (Paule´s wertes Weib) mit dabei, und zudem Bremen´s größtes Geschenk an die Damenwelt : Kalle. Angesichts der komfortablen Ausstattung des "Arbeitsplatzes" und

Bierdosentwist
der Verkaufsteam-Zusammensetzung war frühzeitig klar : der Abend wird lustig ! Im Laufe der folgenden Stunden füllte sich der Laden zunehmend mit gutgelauntem Publikum. Leider muß ich jedoch eingestehen, dass ich durch die Arbeit an der Front, den Vorbands immer wenig Aufmerksamkeit entgegen bringen kann. Daher sehe ich mich außer Stande,
die Darbietungen der "Murder Junkies" und der "Broilers" irgendwie zu beschreiben. Ich sag´s einfach mal so : es war laut, es war voll und die Stimmung war grandios ! Es muß also gut gewesen sein. Allerdings war ich aber andererseits auch wieder froh, wenig mitbekommen zu haben, nachdem mir Olaf die "Dino-The-Naked-Drummer"- Fotos der Murder Junkies gezeigt hat (für die, die nicht

Peter

Ole & Olaf
dabei waren : der Schlagzeuger spielte, in alter Ruhrpottband-Tradition, textilfrei). Wieso müssen sich eigentlich diverse Herren immer wieder ungefragt auf der Bühne ihrer Kleidung entledigen ? Entblößte, speckige Leiber sind kein schöner Anblick und wirken sicher nicht anziehend auf die anwesenden Mädels. Und außerdem... originell ist anders. Aber, zurück zum
Abend. Gegen halb zwölf waren die Springtoifel dran. Der Saal war immer noch knallvoll, die Stimmung ausgelassen und die Luft ähnlich der in Ludwigshafen (hust !). Es folgte dann eine große Party, die man einfach nicht verpassen darf. Dargeboten wurden mehrere Stunden lang alte und neue Springtoifel-Lieder vor einem Publikum, das seinesgleichen sucht. Es war ein Spaß für alle und die Stimmung war umwerfend. Selbst die Weihnachstbäume auf der Bühne wurden zu Stagedivern. Nach mehreren Zugaben fand der schöne Abend zu später Stunde leider sein Ende.
Ohne Andenken kann man in so einem Fall jedoch nicht einfach gehen. Unerwünschterweise hatte Olaf nach dem Auftritt meine Rotweinpulle erwittert (ihr wisst & singt ja auch: Auf ihr Brüder in die Pfalz !) und sofort unkontrollierbar zugegriffen. Letzten Endes trat er den Heimweg ins Stammhotel (Danke noch, für den netten Punkrock-Service !) mit halbvollem Weinglas in der Hand an. Dieses Weinglas, lieber Gag, steht mittlerweile in unserem Küchenschrank in Mannheim und da bleibt es auch (obwohl, ein zweites wäre wünschenswert....). Also, abschließend & zusammenfassend : ungeheucheltes Mitleid all denen, die nicht dabei waren ! Guten Rutsch & baldige Wiederholung wünscht
Anne
Nachtrag von Olaf:
Ach so, ich sprach am Anfang des Berichts noch über ein astronomisches Großereignis:
Nach dem Konzert stolperte ich aus dem Bühnenausgang um mich ein wenig zu erleichtern. Dabei schaute ich entspannt zum Himmel und der Strom versiegte spontan, angesichts des unerwartet dargebotenen Schauspiels. Ein Bolide (Kleinkomet) durchquerte glühend den nächtlichen Himmel. Ich hatte sowas noch nie gesehen. Als astronomisch interessierter Zeitgenosse, hab ich mich unverzüglich mit diversen Fachzeitschriften in Verbindung gesetzt, und die Bestätigung erhalten, daß es sich hierbei tatsächlich um einen Boliden (und nicht um eine alkoholbedingte Erscheinung) gehandelt hat. Sowas kommt weltweit ca. 5-6 mal im Jahr vor, und ihr habt in der Halle gestanden und "Zugabe" gerufen !!!!!! Ätschbätsch !!!!!!!!!!

Wir danken allen die uns die Tour ermöglicht,mit uns geklimpert und uns bei allem unterstützt haben. Danke für die zugesandten Bilder und natürlich danke an Anne und Michael für die Schreibarbeit.
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6.Feb 2008 Impressum